Du hast ein schlechtes Gewissen, wenn du Flyer oder andere Druckprodukte produzieren lässt? Dann lies diesen Beitrag und lass dich überzeugen, dass das nicht notwendig ist. Denn “Ja” – der Druck von Flyern kann unter Berücksichtigung einiger Punkte sehr wohl nachhaltig sein. 

Inhaltsverzeichnis

  1. Design & Konzept von Druckprodukten
  2. Die Wahl der Druckerei
  3. Welche Materialien sind nachhaltig
         3.1. Papiere
         3.2. Veredelungen
  4. Ist nachhaltiger Druck wirklich teurer und zahlt er sich aus?

Design & Konzept von Druckprodukten

Wenn du Werbung für dein Produkt oder deine Dienstleistung machst, kommst du irgendwann an den Punkt, dass du beispielsweise Flyer drucken lassen möchtest. Um nachhaltig zu handeln, gilt es schon vor der Produktion, einige Punkte zu beachten. Stell dir vorab folgende Fragen:

  • Wer ist meine Zielgruppe?
  • Was ist das Ziel von diesem Flyer? – Überlege, ob du eine Produktvorstellung machst oder mit einem Gutschein oder Aktion mehr Leute auf dich aufmerksam machen möchtest.
  • Wo werden die Flyer ausgelegt werden und wo ist es überhaupt sinnvoll? Ist meine Zielgruppe dort?
  • Welches Format ist passend? – Muss es ein A4 Blatt sein oder kann es doch DIN lang, A5 oder A6 groß sein?
  • Auf welchem Papier wird gedruckt und welche Veredelung wünsche ich mir? Mehr Informationen findest du unten.

Die Wahl der Druckerei

Die richtige Druckerei zu finden, ist der nächste Schritt. Es gibt viele Druckereien, die sich bereits auf nachhaltigen Druck spezialisiert haben. Denn auch wenn man ein ökologisches Papier nimmt, bleiben bei herkömmlich verwendeten Farben trotz Recycling Schwermetalle und Chemikalien übrig, die man nicht gänzlich umweltgerecht entsorgen kann. Falls ihr trotzdem bei regulären Anbietern bestellt, achte darauf Papiere auszuwählen, die ökologisch sind. Mehr dazu im nächsten Abschnitt. 

Hier einige Anbieter, die mit ökologischen Druckfarben arbeiten:

Österreich:

Deutschland:

Welche Materialien sind nachhaltig?

Papiere

Die Wahl des richtigen Papiers fängt bei zwei verschiedenen Produktionsverfahren an. Schon bei der Erstellung eines Druckproduktes musst du dir im Vorhinein überlegen, was davon gewünscht ist, denn beim Design und der Erstellung eines Druckproduktes, muss der dafür passende Farbraum ausgewählt werden. Dann passt der Farbauftrag auch in der Produktion.
Man unterscheidet zwischen gestrichenem (coated) und ungestrichenem (uncoated) Papier. Bei gestrichenem Papier wird ein Bindemittel verwendet, dass die Fasern schließt und die Oberfläche glättet und stabilisiert (Bilderdruckpapier). Ungestrichene Naturpapiere kommen im Gegensatz dazu ohne diese Bindemittel aus (Naturpapiere, Offsetpapier). 

Um sicher zu stellen, dass die Produktion umweltschonend stattgefunden hat, gibt es einige Siegel, wie Der Blaue Engel oder UWS Papiere, die das garantieren. PEFC Papiere sind mittlerweile scheinbar schon etwas in Verruf geraten (Mehr dazu auf Greenpeace)

Aus resourcenschonender Sicht sind natürlich Recyclingpapiere nach wie vor am sinnvollsten. Es gibt auch mittlerweile einige Anbieter, die ein schönes Weiß anbieten.

 

Veredelungen

Als Grafikdesignerin liebe ich Veredelungen bei Papieren, man bekommt haptische und visuelle Highlights. Leider sind manche davon aber nicht umweltfreundlich und verhindern dadurch das Recycling mancher Druckprodukte.

Nachhaltigkeit bei Prägung oder Stanzung

Beim Tief- oder Hochprägung erhält das Papier durch eine Prägeform eine Erhöhung oder Vertiefung. Bei der Stanzung wird das Papier heraus gestanzt und man kann Highlights setzen. Beides schöne und haptisch ansprechende Formen der Veredelungen und der Pluspunkt, sie sind am umweltfreundlichsten. 

Nachhaltigkeit bei Lasercut

Der Lasercut ist die Alternative zum Stanzen, da dort oft feine oder filigrane Formen nur begrenzt möglich sind. Die benötigte Energie beim Lasercut, verleiht ihn deshalb nur Platz 2 in der Rangliste. 

Nachhaltigkeit bei Dispersionslack

Dieser wird zum Schutz für das Papier aufgetragen, wodurch es auch eine andere Haptik bekommt. Gibt es als nachhaltige Varianten, wo die Bindemittel aus Wasser und Harzen bestehen. 

(Keine) Nachhaltigkeit bei Cellophanierung/Folienkaschierung

Dabei wird eine dünne Plastikschicht auf das Papier aufgetragen, dass den späteren Recyclingprozess verhindert. Deshalb kannst du aus meiner Sicht, auf diese Veredelung gänzlich verzichten.

(Keine) Nachhaltigkeit bei UV-Lacke, Neon- und Metallicfarben

UV-Lack ist ausgehärteter flüssiger Kunststoff und somit auch nicht umweltfreundlich. Neon- und Metallicfarben lassen sich ebenfalls nicht vollständig umweltschonend in den Recyclingprozess integrieren. 

Ist nachhaltiger Druck teurer und zahlt er sich aus?

Für beides ein klares Ja. Nachhaltige Druckereien sind meist um etwas teurer als herkömmliche, aber wenn du einen Beitrag zur Umwelt leisten möchtest, zahlt es sich immer aus. Wenn du die Erkenntnisse aus diesem Beitrag bei deinen zukünftigen Projekten miteinfließen lässt, dann brauchst du kein schlechtes Gewissen bei der Produktion von Flyern oder anderen Drucksorten haben. Ich selbst als Grafikdesignerin habe für meine ersten Visitenkarten ein nachhaltiges Papier ausgesucht und schlicht auf Veredelungen verzichtet. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das uns alle betrifft und ich hoffe, mit diesem Beitrag konntest du dir einen Überblick über dieses Thema hinsichtlich deiner Druckvorhaben verschaffen. 

Wenn du noch weitere Fragen zu diesem Thema hast oder Beratung bei deinem Druck brauchst, melde dich gerne bei mir. 

 

Arbeiten mit Studio an.

Falls du mit mir gemeinsam an deinem Auftritt arbeiten möchtest, schau gerne auf meine Website unter Startpakete für GründerInnen oder buche dir ein kostenloses Erstgespräch mit mir. Ich freue mich auf dich und deine Unternehmensidee.